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Von Ushuaia nach Puerto Natales

Aktualisiert: 15. Dez. 2023

Kurzüberblick: Wir verlassen Ushuaia und übernachten an einem tollen Campingplatz in Tolhuin. Weiter geht es in Richtung chilenischer Grenze mit einem kurzen Abstecher am Lago Yehuin, der nur über eine mehr oder weniger gute Gravelroad zu erreichen ist - aber es lohnt sich! Das Grenzen verläuft wieder unproblematisch, so dass wir gut bei den Königspinguinen ankommen und den Park, mit ein wenig Glück, am nächsten Tag auch besichtigen können. Aufs Festland geht es wieder mit der Fähre nach Punta Delgada und mit einem kleinen Zwischenstopp erreichen wir Punta Arenas - der südlichsten Großstadt der Welt :-). Wir rasten zwei Tage und erreichen Puerto Natales nach einem Fahrtag.



24. November: Noch ein Monat bis Weihnachten! Als wir das morgens den Kids erzählen, wird fleißig über Geschenke nachgedacht und die Frage steht im Raum: Ob das Christkind überhaupt weiß, wo wir sind? Wir vertagen die Frage und machen uns reisefertig. Die Kids gehen noch einmal draußen springen, besuchen den Fluss und sammeln Muscheln am Meer.


Heute geht es nach Tolhuin, einer kleinen Stadt am großen Lago Fagnano mit einem tollen und ungewöhnlichen kreativen Campingplatz. Wir wollen nicht weit fahren und so sind die 1,5 Stunden gerade recht.

Wir werden sehr nett im Empfang genommen und bekommen einen tollen Platz direkt am See. Die Wellen rauschen und wir hören keinen Unterschied zum Meer! Allerding ist es ein Süßwassersee, und wir füllen unseren Wassertank das erste Mal mit echtem Seewasser! Die Kids sind begeistert vom Abenteuerspielplatz des Campingplatzes. Mein Herz ist nicht ganz so begeistert und ich drücke mal wieder beide Augen zu. Die Kids sind vorsichtig und so enthusiastisch, da kann man nicht ständig „Stopp“ und „Vorsicht“ und „Bitte nicht“ etc. rufen. Auch auf dem CP selbst wimmelt es von Up-Cycling: Flaschenbäume, Hubschrauber, Aussichtsplattform, Flugzeug … Und heute stehen wir auch nicht alleine – eine Gruppe von Panamerika-Reisenden steht mit uns auf dem Platz und es ist richtig voll! Auch mal schön :-)


25. November: Nach ausgiebigem Spielen, Hund Kiwi und Katze Carlo streicheln, sind wir mit vielen guten Ratschlägen und Tipps gegen Mittag vom CP gefahren. Wir stocken noch unsere Vorräte auf und machen uns auf den Weg Richtung chilenischer Grenze.

Allerdings nicht komplett auf der Ruta 3. Ein paar Kilometer nach Tolhuin biegen wir auf die RP 18 oder Ruta H ab. Wir möchten zum Lago Yehuin - die Straße und auch der See wurden uns empfohlen und mal wieder sind wir froh, diesen beherzigt zu haben. Die Straße ist eine moderate, geschotterte Gravelroad, die zwar einige Löcher hat, ansonsten aber gut zu fahren ist. Wir kommen an zwei schönen Estancias vorbei und sehen auch mal wieder Kühe und Guanacos.

Der Lago Yehuin ist ein wirklich toller, ruhiger Spot an einem alten (verfallenen) Hotel. Wir können einen Fuchs beobachten, der hier in aller Ruhe seine Runden dreht und am See trinkt. Auch haben wir mal wieder einen fantastischen Sonnenuntergang und auch der Wind meint es gut mit uns und bläst nur wenig in der Nacht.



26. November: Nachdem wir den Lago nach einer sehr angenehmen Nacht verlassen haben, folgen wir weiter der Ruta 9 oder jetzt F. Stellenweise ist sie in echt schlechtem Zustand und wir haben Mühe mit unserem Dicken. Wo die kleinen Autos einfach so drüber rauschen, scheint unsrer jede Bodenwelle persönlich zu nehmen :-). Gegen Ende wird die Straße besser und der Grader der fährt, macht Hoffnungen für die Nachfolgenden.

Wir kommen kurz vor Rio Grande wieder auf die RN 3 und nach einem kleinen Spielplatz-Stopp und Mittagessen geht es weiter.

Die Grenze in San Sebastian ist heute recht voll, es wimmelt nur so von Motorrädern und deren Fahrern. Trotzdem geht der Abwicklungsprozess zügig. In Chile einchecken ist auch wieder kein Problem. Ein netter Grenzer, diesmal mit Hund, hat den Wagen inspiziert und alles für gut befunden. Lediglich eine Wurst hat er beanstandet, uns aber mit dem Kommentar gelassen: „Diese sollen wir das nächste Mal nicht mit zur Grenze bringen.“ Aye!

Wir fahren dann auf chilenischer Seite, wieder bei bestem Asphalt und super Beschilderung, weiter bis zum Parque Pinguin Rey, denn diesen möchten wir morgen gerne anschauen.

Auf dem Parkplatz steht schon ein Münchner Mobil und wir stellen uns dazu. Eine nette Unterhaltung später gehen wir noch die Pinguine (mit dem tollen geliehenen Fernglas) aus der Ferne anschauen, und schlafen mit Pinguin Geschnatter ein 😀


27. November: Tja, was sollen wir sagen, wir hatten richtig Glück! Waren wir gestern dann doch noch enttäuscht, denn auf dem Schild mit den Öffnungszeiten steht: von Mo.–Mi. geschlossen. Wir beschließen, den Kids erst mal nichts zu sagen und den Morgen abzuwarten. Eventuell können wir ja noch eine kleine Fernglas-Tour mit ihnen machen.

Am Morgen haben wir uns dann reisefertig gemacht, noch mit den Münchnern ausgetauscht, als ein belgisches Mobil angefahren gekommen ist. Das Reisepaar meinte, sie könnten den Park heute ausnahmsweise besuchen, da sie gestern Abend zu spät dran waren. Also warteten wir dann gemeinsam, bis um kurz vor 11 Uhr ein Reisebus angefahren kam. Das Schiebetor ging auf und ein Parkranger nahm die Reisenden in Empfang. Wir stellten uns mit hinten an und nachdem die Belgier an der Reihe waren, hieß es auch schon: Die Familie da auch? Na klar!

Die Guides waren wirklich nett und erklärten, dass der Park montags zuweilen ausnahmsweise auch für Touren mit ortsansässigen Seniorengruppen/Schulklassen öffnet, da sonst keine Zeit dafür sei und wir somit auch echt Glück gehabt hätten.

Wir laufen also mit einer kleinen Gruppe Richtung ersten Spot, und die Pinguine zeigen sich richtig munter! Sie stehen nicht nur, sondern watscheln und planschen richtig im Wasser! Ein toller Anblick sind sie doch von ihrer Erscheinung und Anmutung ganz anders wie die deutlich kleineren Magellan-Pinguine.

Der Ranger schickt uns dann noch einen kleinen Weg entlang. Hier kann man auch noch ein paar Pinguine sehen. An einer Ecke stellt er dann aber sein Fernrohr ab und bittet uns, stehenzubleiben und uns nur noch ganz langsam zu bewegen und sehr leise zu sein. Zwei der Pinguine haben das Wasser verlassen und watscheln auf uns zu.

Hier muss man sagen, dass die Pinguine eher scheue Tiere sind und sehr sensibel auf ihre Umgebung reagieren. Ist man zu laut oder bedrängt sie, kann es sein, dass sie flüchten und ein paar Tage oder Wochen gar nicht mehr zurückkommen.

Die ganze Gruppe wird also ganz still und beobachtet fasziniert, wie die beiden immer näher kommen. Wieder stehen bleiben, die Hälse recken, wieder weiter laufen, stehen bleiben und sich putzen und dann doch tatsächlich 2–3 Meter vor uns nochmal haltmachen, verweilen und sich präsentieren. Einfach toll. Wie abgesprochen drehen sie dann nach ein paar Minuten wieder um und zeigen nochmal ihren tollen Frack von hinten.

Unser Guide war ganz ergriffen von der Situation und meinte, so etwas kommt nur ganz, ganz selten vor und wir hätten viel Glück gehabt – also dann schon das zweite Mal heute!

Wir gehen noch zum Aussichtspunkt, wo man die große Gruppe sehen kann, und gehen mit einem tollen Gefühl zurück ans Auto. Da hat sich heute alles gelohnt!


Eine kurze Information zu den Pinguinen:

Mit einer Körpergröße von 85 bis 95 cm und einem Gewicht zwischen 10 kg und 16 kg sind Königspinguine die zweitgrößte Pinguinart nach den Kaiserpinguinen.

Der Königspinguin brütet auf subantarktischen Inseln zwischen dem 45 und 55° S. Brutkolonien befinden sich zum Beispiel auf Südgeorgien, auf der Macquarie-Insel und der Heard-Insel, den Kerguelen, den Prinz-Edward-Inseln und den französischen Crozetinseln. Auf der Marion-Insel ist die Art ebenfalls vertreten. Und seid kurzer Zeit gibt es auch eine Kolonie am Rande der Bahía Inútil auf Feuerland. Sie ist die einzige Kolonie auf dem südamerikanischen Kontinent und besteht mittlerweile aus 100 bis 150 Pinguinen.



Weil wir uns dann noch so toll mit dem belgischen Paar unterhalten haben, ist es jetzt definitiv zu spät für die Fähre von Povenier aus. Es wäre vorher schon sportlich geworden, aber nun lohnt es sich nicht, die 150 km Gravelroad zu fahren, da die nächste Fähre erst morgen um 14 Uhr geht und auch nur bei gutem Wetter. Wir machen uns also auf den Weg zur „kurzen Fähre“ in Richtung Puerto Espora/PuntaDelgada. Der Weg ist eigentlich länger, aber bis morgen warten wollen wir nicht. Weder hier noch in Povenier gibt es etwas zu sehen. Nach einer Stunde Fahrt angekommen erwischen wir gleich eine Fähre und sagen Tschüss, Feuerland! Gut hat es uns auf dir gefallen!!!! Begleitet wird unsere Fähre auch ganz kurz von schwarz/weißen Delphinen, und auch zwei Magellan-Pinguine sehen wir. Zum Fotografieren war leider keine Zeit. Aber wie Aaron immer sagt: Wir haben es mit den Augen fotografiert.


Die Straße auf dem Festland fällt dann auch gleich wieder durch das "Schnurgeradeaus" auf 😅. Etwas, das wir auf Feuerland nicht vermisst haben! Wir fahren also ein paar endlose Kilometer, auf denen rechts und links nichts kommt, außer ein paar neue Schilder. Eingezäunte Pampa ... Wir machen einen "Nothalt", wieder an einem See und wollen morgen die letzten Kilometer nach Punta Arenas in Angriff nehmen.


28. November: Punta Arenas - ein Städtchen das uns gefällt! Das Stadtzentrum von Punta Arenas liegt im äußersten Süden des Landes an der Magellanstraße und an der Ostküste der Brunswick-Halbinsel. Sie streitet sich mit anderen Städten um die Auszeichnung als südlichste Stadt der Welt, ist aber in jedem Fall die südlichste Großstadt der Welt.


Wir finden mit unserem Dicken gleich einen Parkplatz am Meer und schlendern in die Stadt. Die Kids haben mal wieder die Roller am Start und cruisen an der Promenade entlang. Zuerst wollen wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und schlendern zum Santander Work-Café. Ein toller Tipp, den wir bekommen haben. Hier gibt es leckeren Café, für die Kids tolle heiße Schoki, für alle noch einen Muffin und super schnelles WLAN noch kostenlos dazu (gut, bei den chilenischen Preisen …). Dann los zum Geldwechseln und neue SIM besorgen. Alles kein Problem hier. Mit dem Handy registrieren hapert es dann noch ein bisschen, lief zum Schluss dann aber auch 😅

Wir machen die Kids noch Glücklich mit einer großen Runde Spielplatz. Mittlerweile hat der Wind wieder doll zugelegt und unser Herr Rossi schaukelt bei 6 Grad schön im Wind. Wir fahren noch Einkaufen und die Kinder entdecken erste Sachen für das Christkind 😀. Nach einem schnellen aber guten Abendessen fahren wir an einen Park zum Übernachten; wir wollen morgen nochmal Schlendern bevor es nach Puerto Natales weitergeht.


29. November: In Richtung Puerto Natales, das Tor zum Nationalpark Torres del Paine, sehen wir wieder ein anderes Landschaftsbild. Die sanften und ewigen Weiten werden zu Hügeln und in der Ferne sehen wir erste weiße Gipfel. Insgesamt wird es bergiger und auch die Tierwelt nimmt wieder zu. Wir sehen seltsame Gesteinsformationen und hübsche Flüsse, die sich durch die Landschaft schlängeln. Der Wind, unser treuer Begleiter die letzten Tage, lässt auch nicht auf sich warten und begleitet uns ständig. Hinzu kommt Regen, so richtiger Regen und es wird wieder kälter – brrrrrr. Dem Wetter sei Dank machen wir keinen Übernachtungsstopp, sondern fahren direkt durch nach Puerto Natales. Auch hier parken wir Herrn Rossi am Meer und haben Hunger. Da wir einen tollen Tipp fürs Pizza essen bekommen haben, geht es los ins Städtchen (ja, die Kids maulen, sie müssen laufen – welche Strafe nach fast drei Stunden sitzen im Auto). Puerto Natales ist hübsch und zu dieser Jahreszeit noch nicht völlig überlaufen. Wir kommen an der Pizzeria Del Monte an und werden mit leckerer Pizza aus dem Steinofen belohnt. Morgen wollen wir uns aufmachen, zum Nationalpark Torres del Paine.


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1 Comment


Guest
Dec 11, 2023

Hallo ihr vier,

tja, da kommen viele Erinnerungen hoch.....da war ich auch überall....

Genießt den "Torres del Paine" !!!!

Für mich einer der schönsten NP.

Weiter so und weiterhin viel Spaß.

LG

Wiffe + Irene


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